Was wir gemacht haben:

 

CENTRAL PARK WEST

 

Komödie von Woody Allen, Regie: Stefan Mayer

Central Park West: Wer es zu dieser Adresse gebracht hat, der hat es geschafft – und darf sich durchaus erhaben fühlen über die banalen Probleme der so genannten kleinen Leute. Dementsprechend werden auch im geschmackvoll eingerichteten Apartment der erfolgreichen New Yorker Therapeutin Phyllis eher subtile Befindlich-keitsstörungen gepflegt. Und die drehen sich in Woody Allens Erfolgskomödie bevor-
zugt ums gekränkte Selbst der ansonsten recht gegensätzlichen Charaktere. Wie bei ebenjener Phyllis: Kommt sie doch dahinter, dass ihr Mann Sam sie nicht nur seit Jahren betrügt, sondern mit seiner Geliebten sogar eine neue Zukunft plant. Wo-
rüber die Betreffende ausgesprochen freudig überrascht ist, während sich die seelenkundige Phyllis angesichts dieser Aussichten in eine moderne Rachegöttin verwandelt. Bei dem nun folgenden Psychodrama der Extraklasse spielen auch noch der manisch-depressive Howard, ein gescheiterter Schriftsteller, sowie Juliette, eine junge Studentin, tragende Rollen. Der nun folgende Austausch schmerzlicher Wahr-
heiten und Beschuldigungen eskaliert dann auch ganz ungehemmt.

Woody Allen hat seine wortgewandte, entlarvende Großstadtkomödie weit entfernt von unserer Lebenswirklichkeit angesiedelt. Das schafft genau die Distanz, die anspruchsvoller Humor zu seiner freien Entfaltung braucht. Aber wer unbedingt möchte, darf sich von der pointenreichen Neurosenschau getrost angesprochen fühlen ...

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